Goldlegierungen verstehen: Der Schlüssel zum richtigen Goldwert

Sie haben Goldschmuck mit der Prägung 585, 750 oder 333 und fragen sich, was diese Zahlen bedeuten? Diese Angaben verraten Ihnen, wie viel echtes Gold in Ihrem Schmuckstück steckt – und damit direkt, wie viel es wert ist. Reines Gold ist weich und für den täglichen Gebrauch ungeeignet, deshalb wird es mit anderen Metallen legiert. Das macht es härter, haltbarer und günstiger.

In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen alle wichtigen Goldlegierungen, wie Sie diese erkennen, was sie für den Wert bedeuten und welche Legierung sich für welchen Zweck eignet. Mit diesem Wissen können Sie Ihr Gold besser einschätzen und beim Verkauf realistische Preise erwarten.

Was sind Goldlegierungen?

Eine Goldlegierung ist eine Mischung aus reinem Gold und anderen Metallen. Reines Gold (Feingold) ist zu weich für Schmuck und würde sich schnell verformen, verkratzen oder abnutzen. Durch die Beimischung anderer Metalle erhält Gold die nötigen Eigenschaften für den praktischen Einsatz.

Warum wird Gold legiert?

1. Härte und Haltbarkeit: Legierungsmetalle wie Kupfer, Silber oder Palladium machen Gold deutlich härter. Ein Ring aus reinem Gold würde sich beim Tragen schnell verbiegen, ein Ring aus 585er Gold hält jahrzehntelang.

2. Farbeigenschaften: Durch verschiedene Legierungsmetalle entstehen unterschiedliche Goldfarben: Gelbgold, Weißgold, Rotgold oder Roségold. Reines Gold ist immer gelb – die Farbvarianten entstehen erst durch Legierungen.

3. Preisgestaltung: Legierungen senken den Goldanteil und damit die Materialkosten. 333er Gold ist deutlich günstiger als 750er Gold, was unterschiedliche Preissegmente ermöglicht.

4. Verarbeitbarkeit: Legiertes Gold lässt sich besser gießen, schmieden und bearbeiten. Goldschmiede können komplexe Designs umsetzen, die mit reinem Gold nicht möglich wären.

Welche Metalle werden für Goldlegierungen verwendet?

Die häufigsten Legierungsmetalle sind:

Kupfer (Cu): Macht Gold härter und verleiht ihm eine rötliche Färbung. Häufig in Rotgold und Roségold.

Silber (Ag): Hellt Gold auf und macht es heller. Wichtig für Gelbgold und Weißgold.

Palladium (Pd): Gibt Gold eine weißliche Farbe, wird für Weißgold verwendet. Teurer als Kupfer oder Silber.

Zink (Zn): Verbessert die Schmelzeigenschaften, wird in geringen Mengen beigemischt.

Nickel (Ni): Früher häufig für Weißgold verwendet, heute seltener wegen Allergiegefahr.

Platin (Pt): Selten, nur bei sehr hochwertigem Weißgold. Macht die Legierung besonders wertvoll.

Je nach gewünschter Farbe und Eigenschaften variieren die Anteile dieser Metalle in der Legierung.

Die Goldlegierungen im Detail

Goldlegierungen werden entweder in Tausendstel (z.B. 585) oder in Karat (z.B. 14K) angegeben. Beide Systeme beschreiben den Feingoldanteil.

Das Tausendstel-System

Bedeutung: Die Zahl gibt an, wie viele Tausendstel der Legierung aus reinem Gold bestehen.

Berechnung: Punzierung ÷ 1000 = Goldanteil in Prozent

Beispiele:

  • 333 = 333/1000 = 33,3 Prozent Gold
  • 585 = 585/1000 = 58,5 Prozent Gold
  • 750 = 750/1000 = 75 Prozent Gold
  • 999 = 999/1000 = 99,9 Prozent Gold

Das Karat-System

Das Karat-System stammt aus dem angelsächsischen Raum und teilt Gold in 24 Teile ein.

Berechnung: Karat ÷ 24 × 100 = Goldanteil in Prozent

Umrechnungstabelle:

KaratTausendstelGoldanteilHäufigkeit
24K99999,9%Feingold, Barren, Anlagemünzen
22K91691,6%Anlagemünzen (Krügerrand)
18K75075%Hochwertiger Schmuck
14K58558,5%Standard-Schmuck Deutschland
9K37537,5%Günstiger Schmuck
8K33333,3%Mindeststandard Deutschland

In Deutschland ist das Tausendstel-System üblich, während in den USA und Großbritannien Karat häufiger verwendet wird.

333er Gold (8 Karat) – Die Einstiegslegierung

333er Gold ist die niedrigste Goldlegierung, die in Deutschland noch als Gold verkauft werden darf.

Eigenschaften

  • Feingoldanteil: 33,3 Prozent
  • Legierungsanteil: 66,7 Prozent andere Metalle
  • Typische Verwendung: Günstiger Modeschmuck, einfache Ketten, Ohrringe

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Sehr günstig in der Anschaffung
  • Hart und robust
  • Weit verbreitet im unteren Preissegment

Nachteile:

  • Geringer Goldanteil, niedriger Wiederverkaufswert
  • Kann schneller anlaufen oder oxidieren
  • Farbe oft blasser als höhere Legierungen
  • Kann bei empfindlichen Personen Hautreaktionen auslösen

Wertberechnung 333er Gold

Bei einem Goldpreis von 60 Euro pro Gramm Feingold:

Beispiel: 10g Schmuck mit 333er Punzierung

  • Feingold: 10g × 0,333 = 3,33g
  • Materialwert: 3,33g × 60€ = 199,80 Euro
  • Realistischer Ankaufspreis (95%): ca. 190 Euro

333er Gold erzielt beim Verkauf deutlich niedrigere Preise pro Gramm als höhere Legierungen.

Wann lohnt sich 333er Gold?

Für den Kauf: Wenn Sie preiswerten Modeschmuck suchen, den Sie gelegentlich tragen möchten.

Für den Verkauf: Auch kleine Mengen 333er Altgold haben Wert. Sammeln Sie mehrere Stücke, um höhere Beträge zu erzielen.

Nicht geeignet: Als Wertanlage oder für hochwertigen, langlebigen Schmuck.

585er Gold (14 Karat) – Der deutsche Standard

585er Gold ist die mit Abstand häufigste Goldlegierung in Deutschland und bietet eine ausgewogene Balance zwischen Goldgehalt, Haltbarkeit und Preis.

Eigenschaften

  • Feingoldanteil: 58,5 Prozent
  • Legierungsanteil: 41,5 Prozent andere Metalle
  • Typische Verwendung: Eheringe, Ketten, Armbänder, Ohrringe, Alltagsschmuck

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Deutlich höherer Goldanteil als 333er
  • Robust und alltagstauglich
  • Schöne, satte Goldfarbe
  • Weit verbreitet, gute Wiederverkaufsmöglichkeiten

Nachteile:

  • Nicht so rein wie 750er oder 999er Gold
  • Kann bei starker Beanspruchung Kratzer bekommen
  • Anlaufgefahr bei bestimmten Legierungen (besonders Weißgold)

Wertberechnung 585er Gold

Bei einem Goldpreis von 60 Euro pro Gramm Feingold:

Beispiel: 10g Schmuck mit 585er Punzierung

  • Feingold: 10g × 0,585 = 5,85g
  • Materialwert: 5,85g × 60€ = 351 Euro
  • Realistischer Ankaufspreis (96%): ca. 337 Euro

585er Gold erzielt gute Wiederverkaufspreise und ist bei Goldankäufern sehr gefragt.

Wann lohnt sich 585er Gold?

Für den Kauf: Perfekt für Eheringe, Alltagsschmuck und Geschenke. Beste Balance aus Qualität und Preis.

Für den Verkauf: Sehr liquide, fast alle Goldankäufer nehmen 585er Gold gern an.

Ideale Wahl: Wenn Sie echten Goldschmuck tragen möchten, aber nicht das Budget für 750er Gold haben.

750er Gold (18 Karat) – Die Premiumlegierung

750er Gold gehört zur Oberklasse und wird für hochwertigen Schmuck verwendet.

Eigenschaften

  • Feingoldanteil: 75 Prozent
  • Legierungsanteil: 25 Prozent andere Metalle
  • Typische Verwendung: Hochwertiger Schmuck, Designerstücke, besondere Anlässe

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Hoher Goldanteil, entsprechend hoher Wert
  • Intensives, sattes Goldgelb
  • Sehr wertstabil beim Wiederverkauf
  • Weniger Anlaufgefahr als niedrigere Legierungen
  • International anerkannte Premiumlegierung

Nachteile:

  • Teurer in der Anschaffung
  • Etwas weicher als 585er Gold, empfindlicher bei starker Beanspruchung
  • Kann bei dünnen Designs leichter verbiegen

Wertberechnung 750er Gold

Bei einem Goldpreis von 60 Euro pro Gramm Feingold:

Beispiel: 10g Schmuck mit 750er Punzierung

  • Feingold: 10g × 0,75 = 7,5g
  • Materialwert: 7,5g × 60€ = 450 Euro
  • Realistischer Ankaufspreis (97%): ca. 437 Euro

750er Gold erzielt beim Verkauf die höchsten Preise pro Gramm im Schmuckbereich.

Wann lohnt sich 750er Gold?

Für den Kauf: Wenn Sie besonderen, hochwertigen Schmuck mit hohem Goldanteil suchen. Ideal für Verlobungsringe, Erbstücke, Sammlerstücke.

Für den Verkauf: Sehr gute Wiederverkaufswerte, besonders bei gut erhaltenem Schmuck.

Investition: Als Wertanlage in Schmuckform besser geeignet als niedrigere Legierungen.

916er Gold (22 Karat) – Das Münzgold

916er Gold wird hauptsächlich für Anlagemünzen verwendet, seltener für Schmuck.

Eigenschaften

  • Feingoldanteil: 91,6 Prozent
  • Legierungsanteil: 8,4 Prozent andere Metalle
  • Typische Verwendung: Krügerrand-Goldmünzen, traditioneller Schmuck in Indien und Asien

Besonderheiten

Diese Legierung ist hart genug für Münzen, die im Umlauf sein sollen, enthält aber sehr viel Gold. Der Krügerrand, die meistverkaufte Goldmünze der Welt, besteht aus 916er Gold.

Wertberechnung: Der Krügerrand wiegt 33,93g gesamt, enthält aber exakt 31,1g (1 Feinunze) reines Gold. Die restlichen 2,83g sind Kupfer für Härte.

Für Schmuck: In Deutschland selten, in Indien und arabischen Ländern verbreitet. Sehr weich und anfällig für Verformungen.

Wann kommt 916er Gold vor?

  • Goldmünzen: Krügerrand, American Eagle
  • Traditioneller Schmuck: Indischer Hochzeitsschmuck
  • Historische Stücke: Alte Schmuckarbeiten aus verschiedenen Kulturen

Beim Verkauf wird 916er Gold sehr gut vergütet, da der Goldanteil sehr hoch ist.

999er Gold (24 Karat) – Das Feingold

999er Gold ist die reinste handelsübliche Form von Gold.

Eigenschaften

  • Feingoldanteil: 99,9 Prozent
  • Legierungsanteil: 0,1 Prozent Verunreinigungen (technisch kaum vermeidbar)
  • Typische Verwendung: Goldbarren, Anlagemünzen, Industrie

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Höchster Goldanteil, maximaler Wert pro Gramm
  • Ideal für Wertanlagen (Barren, Münzen)
  • Kein Anlaufen, keine Oxidation
  • International höchster Standard

Nachteile:

  • Sehr weich, für Schmuck ungeeignet
  • Verkratzt und verformt sich leicht
  • Verliert schnell seinen Glanz bei Berührung

Verwendung

Goldbarren: Standardisierte Barren von 1g bis 1kg für Anleger.

Anlagemünzen: Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Britannia (ab 2013) bestehen aus 999er Gold.

Industrie: Elektronik, Medizintechnik, Dentallegierungen nutzen hochreines Gold.

Für Schmuck ungeeignet: Zu weich für den täglichen Gebrauch. Reines Gold verformt sich bereits bei leichtem Druck.

Wertberechnung 999er Gold

Bei einem Goldpreis von 60 Euro pro Gramm Feingold:

Beispiel: 10g Goldbarren (999er)

  • Feingold: 10g × 0,999 = 9,99g
  • Materialwert: 9,99g × 60€ = 599,40 Euro
  • Realistischer Ankaufspreis bei Barren (98-99%): ca. 589-593 Euro

Feingold wird beim Verkauf am besten vergütet, besonders in Form von zertifizierten Barren.

Goldfarben und ihre Legierungen

Durch unterschiedliche Legierungsmetalle entstehen verschiedene Goldfarben.

Gelbgold – Der Klassiker

Legierung: Gold + Silber + Kupfer (ausgewogen)

Typische Zusammensetzung (585er Gelbgold):

  • 58,5% Gold
  • 20-25% Silber
  • 15-20% Kupfer

Eigenschaften:

  • Klassische, warme Goldfarbe
  • Zeitlos und vielseitig kombinierbar
  • Weniger anfällig für Anlaufen als Weißgold

Weißgold – Die edle Alternative

Legierung: Gold + Palladium/Nickel + Silber

Typische Zusammensetzung (585er Weißgold):

  • 58,5% Gold
  • 25-30% Palladium oder Nickel
  • 10-15% Silber/Kupfer

Eigenschaften:

  • Silbrig-weiße Farbe
  • Oft rhodiniert (Oberflächenbeschichtung für Glanz)
  • Modern und elegant
  • Kann bei Nickel-Legierungen Allergien auslösen

Wichtig: Weißgold ist nicht natürlich weiß, sondern gräulich. Die glänzend weiße Oberfläche entsteht durch Rhodinierung, die alle paar Jahre erneuert werden muss.

Rotgold/Roségold – Die warme Variante

Legierung: Gold + hoher Kupferanteil

Typische Zusammensetzung (585er Rotgold):

  • 58,5% Gold
  • 35-40% Kupfer
  • 0-5% Silber

Eigenschaften:

  • Rötlich-warme Farbe
  • Sehr robust durch hohen Kupferanteil
  • Romantisch und vintage-wirksam
  • Aktuell sehr beliebt (Roségold-Trend)

Je höher der Kupferanteil, desto röter das Gold. Roségold hat weniger Kupfer und ist heller-rosa, Rotgold ist intensiver rot.

Grüngold – Die Rarität

Legierung: Gold + hoher Silberanteil (wenig Kupfer)

Typische Zusammensetzung:

  • 75% Gold
  • 25% Silber

Eigenschaften:

  • Leicht grünlich schimmernde Farbe
  • Sehr selten im Handel
  • Historisch in antiken Schmuckstücken

Punzierung finden und ablesen

Die Punzierung ist Ihre wichtigste Information über den Goldgehalt.

Wo finden Sie die Punzierung?

Bei Ringen: Innenseite des Rings, oft sehr klein eingeprägt.

Bei Ketten: Am Verschluss oder auf einem kleinen Plättchen (Schmucköse) am Kettenende.

Bei Armbändern: Am Verschluss oder an der Innenseite.

Bei Ohrringen: An der Rückseite oder am Stecker/Bügel.

Bei Broschen und Anhängern: Rückseite oder Öse.

Wie lesen Sie die Punzierung?

Typische Punzierungen:

  • Nur Zahl: 333, 585, 750, 916, 999
  • Zahl + Karat: 585/14K, 750/18K
  • Alte deutsche Punzen: Reichsadler + Halbmond + Feingehaltszahl

Hilfsmittel: Nutzen Sie eine Lupe oder Ihr Smartphone mit Makro-Modus. Die Zahlen sind oft winzig klein.

Was tun ohne Punzierung?

Manche Schmuckstücke haben keine sichtbare Punzierung:

Gründe:

  • Sehr alte oder antike Stücke
  • Punzierung abgenutzt oder entfernt
  • Importware ohne deutsche Punzierung
  • Fälschungen (Vorsicht!)

Lösungen:

  1. Professionelle Prüfung: Juweliere und Goldankäufer ermitteln den Feingehalt mit Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF) oder Säuretest.
  2. Magnettest (Vorprüfung): Gold ist nicht magnetisch. Wird Ihr Schmuck von einem Magneten angezogen, ist er nicht aus Gold oder nur vergoldet.
  3. Farbtest: Je höher der Goldanteil, desto intensiver das Gelb. 333er wirkt oft blass, 750er satt goldgelb.

Goldlegierungen und ihr Einfluss auf den Verkaufspreis

Beim Goldankauf zahlt der Ankäufer basierend auf dem Feingoldanteil.

Preisberechnung nach Legierung

Grundformel: Materialwert = Gewicht × Feingehalt × Goldpreis

Vergleich bei 10g Schmuck (Goldpreis 60€/g):

LegierungFeingoldMaterialwertAnkaufspreis (96%)
3333,33g199,80€191,81€
5855,85g351,00€336,96€
7507,50g450,00€432,00€
9169,16g549,60€527,62€
9999,99g599,40€575,42€

Fazit: Bei gleichem Gewicht ist der Wert direkt proportional zum Goldanteil. 750er Gold ist mehr als doppelt so viel wert wie 333er Gold.

Ankaufsquoten nach Legierung

Seriöse Goldankäufer zahlen unterschiedliche Prozentsätze:

LegierungTypische Ankaufsquote
999 (Barren/Münzen)98-99%
916 (Münzen)98-99%
750 (Schmuck)96-98%
585 (Schmuck)95-97%
333 (Schmuck)93-96%

Niedrigere Legierungen werden etwas schlechter vergütet, da der Schmelz- und Trennungsaufwand höher ist.

Welche Goldlegierung für welchen Zweck?

Je nach Einsatzzweck eignen sich unterschiedliche Legierungen.

Für Alltagsschmuck

Empfehlung: 585er Gold

Gründe:

  • Robust genug für tägliches Tragen
  • Guter Goldanteil mit attraktiver Farbe
  • Faires Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Gut verfügbar und wiederverkaufbar

Geeignet für: Eheringe, Ketten, Armbänder, Ohrringe

Für besonderen Schmuck

Empfehlung: 750er Gold

Gründe:

  • Hoher Goldanteil, edle Optik
  • Intensive Goldfarbe
  • Wertstabil
  • Für besondere Anlässe und Erbstücke

Geeignet für: Verlobungsringe, Designerschmuck, Sammlerstücke

Für Wertanlage

Empfehlung: 999er Gold (Barren/Münzen)

Gründe:

  • Maximaler Goldanteil
  • Standardisiert und weltweit handelbar
  • Beste Wiederverkaufsquoten
  • Keine Aufschläge für Design oder Verarbeitung

Geeignet für: Goldbarren, Anlagemünzen (Krügerrand, Maple Leaf, Philharmoniker)

Nicht geeignet: Schmuck aus 999er Gold ist zu weich.

Für günstigen Modeschmuck

Empfehlung: 333er Gold (oder vergoldeter Schmuck)

Gründe:

  • Niedrige Anschaffungskosten
  • Für gelegentliches Tragen ausreichend
  • Optisch kaum von höheren Legierungen zu unterscheiden

Geeignet für: Modeschmuck, Trends, Schmuck für Kinder

Beachten: Geringer Wiederverkaufswert, nicht als Wertanlage geeignet.

Häufige Fragen zu Goldlegierungen

Kann man verschiedene Goldlegierungen zusammen verkaufen?

Ja, das ist problemlos möglich. Professionelle Goldankäufer trennen und bewerten jede Legierung einzeln. Sortieren Sie Ihr Gold nach Punzierung vor und dokumentieren Sie Gewicht und Legierung separat. So können Sie die Angebote besser nachvollziehen.

Verliert Gold an Wert, wenn es legiert ist?

Nein, Gold verliert keinen Wert durch Legierung. Der Wert richtet sich immer nach dem Feingoldanteil. 10g 585er Gold enthalten 5,85g Feingold – und genau dieser Anteil wird vergütet. Die Legierungsmetalle haben meist einen geringen Eigenwert (außer Platin oder Palladium).

Läuft höheres Gold weniger an als niedrigeres?

Ja, grundsätzlich gilt: Je höher der Goldanteil, desto weniger Anlaufgefahr. Reines Gold (999) läuft nicht an. 750er Gold oxidiert weniger als 585er oder 333er Gold. Besonders Weißgold kann anlaufen, weshalb es meist rhodiniert wird. Die Legierungsmetalle (Kupfer, Silber) sind für Anlaufen verantwortlich.

Ist Weißgold wertvoller als Gelbgold?

Nein, bei gleichem Feingehalt haben Weißgold und Gelbgold denselben Materialwert. Beide bestehen aus derselben Menge Gold, nur die Legierungsmetalle unterscheiden sich. Weißgold kann beim Kauf teurer sein (Rhodinierung, teurere Legierungsmetalle wie Palladium), beim Verkauf zählt aber nur der Goldanteil.

Kann ich den Goldgehalt selbst testen?

Einfache Tests (Magnettest, Farbvergleich, Dichtetest) geben grobe Hinweise, sind aber ungenau. Für eine zuverlässige Bestimmung ist professionelle Analyse nötig. Juweliere und Goldankäufer bieten meist kostenlose Prüfungen an. Röntgenfluoreszenzanalyse (XRF) liefert exakte Ergebnisse ohne das Gold zu beschädigen.

Gibt es Goldlegierungen über 999?

Nein, 999,9 ist die höchste praktisch erreichbare Reinheit. Theoretisch könnte Gold weiter gereinigt werden, aber der Aufwand wäre immens und für kommerzielle Zwecke unnötig. Anlagegold mit 999,9 Feinheit gilt als Feingold und erfüllt alle internationalen Standards.

Fazit: Goldlegierungen verstehen spart Geld

Das Verständnis von Goldlegierungen ist essentiell für jeden Goldbesitzer – ob Sie Schmuck kaufen, verkaufen oder einfach den Wert Ihres Goldes einschätzen möchten.

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:

  1. Punzierung ist entscheidend: 333, 585, 750, 916 oder 999 verraten den Feingoldanteil und damit den Wert

  2. Je höher die Zahl, desto wertvoller: Bei gleichem Gewicht ist 750er Gold deutlich mehr wert als 333er Gold

  3. Legierung beeinflusst Eigenschaften: Niedrigere Legierungen sind härter, höhere sind weicher und wertvoller

  4. Für Schmuck ideal: 585er Gold bietet die beste Balance, 750er Gold ist die Premiumwahl

  5. Für Wertanlage: Nur 999er Gold als Barren oder Münzen

  6. Beim Verkauf: Der Feingoldanteil wird vergütet, Legierungsmetalle haben meist keinen Wert (außer Platin/Palladium)

  7. Farben sind Geschmackssache: Gelbgold, Weißgold und Rotgold haben bei gleicher Punzierung denselben Goldwert

Mit diesem Wissen können Sie:

  • Schmuck beim Kauf richtig einschätzen
  • Realistische Verkaufspreise berechnen
  • Seriöse von unseriösen Angeboten unterscheiden
  • Die passende Goldlegierung für Ihren Zweck wählen

Prüfen Sie jetzt Ihren Goldschmuck: Finden Sie die Punzierung, berechnen Sie den Wert und wissen Sie genau, was Sie besitzen. Fundiertes Wissen über Goldlegierungen ist die Grundlage für faire Preise beim Goldankauf online.