Altgold verkaufen – Der komplette Ratgeber für maximalen Erlös 2025

Altgold verkaufen: Ungenutztes Gold zu Geld machen

In vielen Haushalten lagert ungenutztes Gold in Schmuckkästchen und Schubladen: defekte Ketten, einzelne Ohrringe, ausgediente Ringe oder Erbstücke, die niemand mehr trägt. Dieses sogenannte Altgold hat erheblichen Wert – unabhängig von Zustand oder Optik. Der Goldgehalt allein bestimmt den Preis. Bei aktuellen Goldkursen können selbst kleine Mengen mehrere hundert Euro einbringen.

In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zum Altgold-Verkauf: Was Ihr Altgold wert ist, wie Sie seriöse Ankäufer finden, welche Schritte zum optimalen Preis führen und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten. Mit fundiertem Wissen erzielen Sie beim Verkauf den bestmöglichen Erlös und schützen sich vor unseriösen Praktiken.

Was ist Altgold? Definition und Arten

Altgold ist ein Sammelbegriff für gebrauchte Goldgegenstände, die zum reinen Materialwert gehandelt werden. Im Gegensatz zu antikem Schmuck oder Sammlerstücken besitzt Altgold keinen besonderen ideellen oder historischen Wert – nur der Goldgehalt zählt.

Typische Formen von Altgold

Bruchgold und defekter Schmuck

Kaputte Ketten, verbogene Ringe, abgebrochene Ohrstecker oder Armbänder mit fehlenden Gliedern. Der Zustand spielt keine Rolle, da das Gold ohnehin eingeschmolzen wird.

Einzelne Schmuckstücke

Ein Ohrring ohne Partner, ein einzelner Manschettenknopf oder Anhänger ohne Kette. Auch unvollständige Sets haben vollen Materialwert.

Nicht mehr getragener Schmuck

Intakter, aber altmodischer oder ungeliebter Schmuck. Wenn Sie ihn nicht tragen und niemand in der Familie Interesse hat, können Sie ihn gewinnbringend verkaufen.

Zahngold

Alte Kronen, Brücken und Goldinlays aus zahnärztlichen Behandlungen gehören ebenfalls zum Altgold. Mehr Details finden Sie in unserem Zahngold-Ratgeber.

Golduhren und Goldreste

Alte Goldarmbanduhren, Uhrenketten oder kleine Goldreste aus Reparaturen und Umarbeitungen.

Was zählt nicht zum Altgold?

Antiker oder Designerschmuck

Schmuckstücke von bekannten Marken (Cartier, Tiffany, Bulgari) oder historische Stücke aus Art Déco oder Jugendstil haben oft Sammlerwert, der über dem Materialwert liegt. Diese sollten Sie separat bewerten lassen.

Goldmünzen mit numismatischem Wert

Seltene oder historische Goldmünzen sind für Sammler mehr wert als ihr reines Goldgewicht. Informationen zum Goldmünzen-Verkauf finden Sie in unserem speziellen Ratgeber.

Goldbarren

Geprägte Goldbarren sind Anlagegold und erzielen höhere Ankaufsquoten (98-99 Prozent) als Altgold.

Was ist Altgold wert? Preisberechnung verstehen

Der Wert von Altgold basiert auf drei einfachen Faktoren: Gewicht, Feingehalt und aktueller Goldpreis. Mit der richtigen Formel können Sie den Wert selbst ermitteln.

Die Grundformel für Altgold-Bewertung

Materialwert = Gewicht (Gramm) × Feingehalt × Goldpreis pro Gramm

Diese Formel gilt unabhängig vom Zustand Ihres Altgolds. Ob kaputt, zerkratzt oder verbogen – nur das enthaltene Feingold zählt. Eine ausführliche Anleitung zur Goldpreis-Berechnung mit detaillierten Beispielen finden Sie in unserem Spezial-Ratgeber.

Schritt 1: Altgold wiegen

Für eine präzise Bewertung benötigen Sie das exakte Gewicht in Gramm. Investieren Sie in eine digitale Feinwaage mit 0,01g Genauigkeit (Kosten: 15-30 Euro) oder lassen Sie Ihr Gold kostenlos bei einem Juwelier oder in der Apotheke wiegen.

Wichtig bei Schmuck mit Steinen:

Edelsteine, Perlen und Nicht-Gold-Elemente gehören nicht zum Goldgewicht. Lassen Sie wertvolle Steine vor dem Verkauf entfernen – sie können separat verkauft deutlich mehr einbringen als beim Materialwert-Ankauf.

Schritt 2: Feingehalt bestimmen

Die Punzierung verrät den Goldanteil. Suchen Sie mit einer Lupe nach kleinen eingeprägten Zahlen:

Typische Fundstellen der Punzierung:

• Ringe: Innenseite
• Ketten: Am Verschluss oder kleinen Schildchen
• Armbänder: Am Verschluss
• Ohrringe: Rückseite oder Stecker

Fehlt die Punzierung? Lassen Sie den Feingehalt professionell bestimmen. Seriöse Goldankäufer bieten kostenlose Analysen mittels Röntgenfluoreszenz (XRF) oder Säuretest an.

Schritt 3: Aktuellen Goldpreis ermitteln

Der Goldpreis schwankt täglich. Nutzen Sie verlässliche Quellen für den tagesaktuellen Preis:

• gold.de – Übersichtlich, Euro-Preise
• finanzen.net – Charts und historische Daten
• goldpreis.de – Spezialisiert auf Edelmetalle
• Bundesbank – Offizielle Referenzkurse

Der Preis wird meist für eine Feinunze (31,1g) in US-Dollar angegeben. Für Deutschland relevanter ist der Preis pro Gramm in Euro. Viele Portale zeigen diesen direkt an.

Aktueller Richtwert (Stand Oktober 2025): ca. 60 Euro pro Gramm Feingold (Schwankungen möglich)

Praxisbeispiel: Altgold-Bewertung

Ausgangssituation: Sie haben folgendes Altgold gesammelt:

• 15g kaputte Goldkette, 585er Punzierung
• 8g einzelner Ohrring, 750er Punzierung
• 12g verbogener Ring, 333er Punzierung
• Goldpreis: 60 Euro/g Feingold

Berechnung:

1. Goldkette: 15g × 0,585 × 60€ = 526,50 Euro
2. Ohrring: 8g × 0,75 × 60€ = 360 Euro
3. Ring: 12g × 0,333 × 60€ = 239,76 Euro
4. Gesamt-Materialwert: 1.126,26 Euro

Realistischer Ankaufspreis (96%): ca. 1.081 Euro

Ohne eigene Berechnung könnten Sie nicht beurteilen, ob ein Angebot fair ist. Mit diesem Wissen erkennen Sie sofort, wenn ein Ankäufer deutlich unter Wert zahlt.

Altgold-Preise: Was zahlen Ankäufer wirklich?

Seriöse Goldankäufer zahlen nicht 100 Prozent des Materialwerts, sondern typischerweise 95-98 Prozent. Diese Differenz deckt Betriebskosten, Schmelzprozess und eine kleine Gewinnmarge.

Realistische Ankaufsquoten nach Goldart

Faustregel: Angebote unter 90 Prozent des Materialwerts sind unseriös. Über 98 Prozent sind bei Altgold unrealistisch und deuten auf Lockangebote hin, die später durch versteckte Abzüge gemindert werden.

Warum zahlen Ankäufer nicht 100 Prozent?

Die Differenz zwischen Materialwert und Ankaufspreis ist gerechtfertigt durch:

Schmelz- und Raffinierungskosten: Altgold muss eingeschmolzen, gereinigt und zu reinem Feingold verarbeitet werden. Dieser Prozess kostet Geld und Zeit.

Versicherung und Lagerung: Während der Bewertung und Verarbeitung müssen Ankäufer das Gold versichern und sicher lagern.

Betriebskosten: Personal, Technik (XRF-Analysegeräte), Miete und Verwaltung verursachen laufende Kosten.

Gewinnmarge: Ankäufer sind Unternehmen und müssen wirtschaftlich arbeiten. Eine Marge von 2-5 Prozent ist marktüblich und fair.

Ein Abschlag von 2-5 Prozent ist absolut angemessen. Seriöse Anbieter arbeiten transparent und begründen ihre Preisgestaltung nachvollziehbar.

Preisunterschiede zwischen Ankäufern

Die Ankaufspreise variieren zwischen Anbietern erheblich. Bei gleicher Goldmenge sind Unterschiede von 10-20 Prozent keine Seltenheit.

Beispiel bei 50g Altgold (585er, Materialwert 1.755 Euro):

• Seriöser Online-Ankäufer: 96% = 1.685 Euro
• Lokaler Juwelier: 92% = 1.615 Euro
• Unseriöser Anbieter: 85% = 1.492 Euro

Unterschied zwischen bestem und schlechtestem Angebot: 193 Euro

Deshalb ist der Vergleich mehrerer Angebote unverzichtbar. 20-30 Minuten Vergleichsaufwand können Ihnen mehrere hundert Euro einbringen.

Altgold verkaufen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit dieser systematischen Vorgehensweise verkaufen Sie Ihr Altgold sicher, transparent und zum bestmöglichen Preis.

Schritt 1: Altgold sammeln und sortieren

Durchsuchen Sie Schmuckkästchen, Schubladen und vergessene Ecken. Sammeln Sie alles Gold, das Sie nicht mehr tragen oder verwenden.

Sortieren Sie nach Punzierung:

• Separate Beutel oder Behälter für 333er, 585er und 750er Gold
• Beschriften Sie die Behälter
• Zahngold separat aufbewahren

Diese Trennung verhindert Verwechslungen und ermöglicht eine präzise Bewertung. Unseriöse Ankäufer bewerten gemischtes Gold manchmal pauschal mit dem niedrigsten Feingehalt – Sie verlieren dann Geld.

Schritt 2: Altgold dokumentieren

Bevor Sie Ihr Gold aus der Hand geben, dokumentieren Sie alles sorgfältig:

Fotodokumentation:

• Gesamtansicht aller Stücke
• Jedes Stück einzeln aus mehreren Perspektiven
• Punzierungen in Nahaufnahme (scharf und lesbar)
• Besonderheiten, Beschädigungen

Gewichtsdokumentation:

• Wiegen Sie jedes Stück oder jede Legierungsgruppe
• Notieren Sie das Gewicht präzise
• Erstellen Sie eine Liste aller Stücke

Wertberechnung:

• Berechnen Sie selbst den Materialwert
• Notieren Sie Ihre Rechnung

Diese Dokumentation schützt Sie bei Unstimmigkeiten und ist bei Versandverlust für die Versicherung wichtig.

Schritt 3: Seriöse Ankäufer recherchieren

Nicht alle Goldankäufer sind gleich. Investieren Sie Zeit in die Suche nach vertrauenswürdigen Anbietern.

Qualitätsmerkmale seriöser Altgold-Ankäufer:

• Vollständiges Impressum mit deutscher Geschäftsadresse
• Transparente Preisgestaltung (Ankaufsquoten online sichtbar)
• Kostenloser, versicherter Versand (mindestens 1.500 Euro)
• Mindestens 14 Tage Widerrufsrecht
• Positive Bewertungen auf unabhängigen Plattformen (Trusted Shops, Trustpilot)
• Zertifizierungen (TÜV, Trusted Shops)
• Detaillierte Bewertungsberichte
• Telefonische und E-Mail-Erreichbarkeit

Warnsignale unseriöser Anbieter:

• Unrealistische Preisversprechen (“110% Goldwert!“)
• Fehlendes oder unvollständiges Impressum
• Versteckte Gebühren (Bewertungsgebühr, Schmelzkosten)
• Kein Widerrufsrecht
• Nur perfekte 5-Sterne-Bewertungen ohne kritische Stimmen
• Verkaufsdruck und aggressive Taktiken

Einen vollständigen Leitfaden zum Erkennen seriöser Goldankäufer finden Sie in unserem Spezial-Ratgeber.

Schritt 4: Mehrere Angebote einholen

Holen Sie mindestens drei Angebote ein, idealerweise von verschiedenen Anbietertypen:

2-3 Online-Goldankäufer: Meist beste Preise durch niedrige Betriebskosten, professionelle Ausstattung und spezialisierte Prozesse.

1-2 lokale Juweliere oder Goldankäufer: Persönlicher Kontakt, direkte Begutachtung und sofortige Auszahlung möglich.

Erstellen Sie eine Vergleichstabelle:

Vergleichen Sie nicht nur den angebotenen Preis, sondern den tatsächlichen Endbetrag nach allen Abzügen.

Schritt 5: Altgold versenden oder persönlich übergeben

Bei Online-Verkauf:

Nutzen Sie die kostenlose, versicherte Versandtasche des Ankäufers. Versenden Sie Altgold niemals unversichert!

Wichtige Sicherheitsregeln:

• Gold in den Versandbeutel legen und verschließen
• Liste der Stücke beilegen
• Paket persönlich bei Post oder Paketshop abgeben (nicht Briefkasten)
• Einlieferungsbeleg aufbewahren
• Sendungsnummer notieren und Sendung online verfolgen
• Auf Eingangsbestätigung des Ankäufers warten

Bei lokalem Verkauf:

Vereinbaren Sie einen Termin und bringen Sie Ihre Dokumentation mit. Seriöse Händler bewerten transparent vor Ihren Augen und erklären jeden Schritt.

Schritt 6: Angebot prüfen und entscheiden

Nach der professionellen Bewertung erhalten Sie ein detailliertes Angebot. Prüfen Sie sorgfältig:

Gewicht: Entspricht es Ihrer Dokumentation? Kleine Abweichungen (0,1-0,3g) sind durch unterschiedliche Waagen normal, größere Differenzen sollten Sie hinterfragen.

Feingehaltsangaben: Stimmen die ermittelten Punzierungen? Wurden alle Legierungen korrekt erkannt?

Preisberechnung: Wird der aktuelle Goldpreis verwendet? Ist die Berechnung nachvollziehbar?

Ankaufsquote: Liegt sie im fairen Bereich (95-98%)?

Transparenz: Ist die Berechnung detailliert aufgeschlüsselt?

Sie haben drei Optionen:

1. Annehmen: Auszahlung erfolgt meist innerhalb von 1-3 Werktagen
2. Ablehnen: Kostenlose Rücksendung bei Online-Ankauf, direkte Rücknahme bei lokalem Verkauf
3. Nachfragen: Bitten Sie um Erklärung bei Unklarheiten

Nutzen Sie Ihr 14-tägiges Widerrufsrecht beim Online-Verkauf. Sie können das Angebot in Ruhe prüfen, weitere Angebote einholen und erst dann endgültig entscheiden.

Online vs. lokal: Wo Altgold am besten verkaufen?

Beide Verkaufswege haben spezifische Vor- und Nachteile. Die richtige Wahl hängt von Ihren Prioritäten ab.

Online-Altgold-Ankauf

Vorteile:

• Meist höhere Preise durch niedrige Betriebskosten
• Bequem von zu Hause, keine Anfahrt
• Größere Auswahl an Anbietern für besseren Vergleich
• 14 Tage Widerrufsrecht gesetzlich garantiert
• Professionelle Analysegeräte (XRF) standardmäßig
• Kostenloser, versicherter Versand
• Detaillierte schriftliche Bewertungsberichte

Nachteile:

• Kein persönlicher Kontakt
• Versanddauer von einigen Tagen
• Vertrauensfrage beim Versand wertvoller Güter
• Auszahlung dauert länger (1-3 Werktage nach Annahme)

Für wen geeignet: Verkäufer, die Wert auf maximale Preise, professionelle Bewertung und bequeme Abwicklung legen.

Lokaler Altgold-Ankauf

Vorteile:

• Persönlicher Kontakt und direktes Gespräch
• Sofortige Bewertung und Barzahlung möglich
• Kein Versandrisiko
• Transparenz durch Bewertung vor Ort
• Direktes Verhandeln möglich

Nachteile:

• Oft niedrigere Preise durch höhere Betriebskosten (Miete, Personal)
• Begrenzte Auswahl in der Region
• Zeitaufwand für Anfahrt und Wartezeiten
• Nicht alle lokalen Händler haben XRF-Analysegeräte
• Kein Widerrufsrecht (Übergabe ist sofort endgültig)

Für wen geeignet: Verkäufer, die persönlichen Kontakt schätzen, sofortige Auszahlung benötigen oder sehr kleine Mengen verkaufen.

Empfehlung: Kombinieren Sie beide Wege

Nutzen Sie die Vorteile beider Optionen:

1. Holen Sie 2-3 kostenlose Online-Angebote ein
2. Besuchen Sie 1-2 lokale Ankäufer für Vergleichsangebote
3. Bewerten Sie alle Angebote nach Preis, Seriosität und Service
4. Entscheiden Sie sich für das beste Gesamtpaket

So profitieren Sie vom Wettbewerb und erzielen den höchsten Erlös bei größtmöglicher Sicherheit.

Häufige Fehler beim Altgold-Verkauf vermeiden

Aus Erfahrung wissen wir: Viele Verkäufer machen vermeidbare Fehler, die sie Geld kosten. Hier die wichtigsten Fallen und wie Sie diese umgehen. Einen ausführlichen Leitfaden mit allen 12 häufigsten Fehlern beim Goldverkauf finden Sie in unserem Spezial-Ratgeber.

Fehler 1: Nur ein Angebot einholen

Das Problem: Preisunterschiede von 10-20 Prozent zwischen Ankäufern sind normal. Wer nur ein Angebot einholt, verschenkt oft 100-300 Euro.

Die Lösung: Holen Sie mindestens drei Angebote ein und vergleichen Sie systematisch.

Fehler 2: Goldwert nicht selbst berechnen

Das Problem: Ohne eigene Berechnung können Sie nicht beurteilen, ob ein Angebot fair ist. Unseriöse Ankäufer nutzen diese Unwissenheit aus.

Die Lösung: Berechnen Sie den Materialwert selbst mit der Formel: Gewicht × Feingehalt × Goldpreis. So erkennen Sie unfaire Angebote sofort.

Fehler 3: Verschiedene Legierungen nicht trennen

Das Problem: Gemischtes Gold wird von unseriösen Ankäufern manchmal pauschal mit dem niedrigsten Feingehalt bewertet. Sie verlieren dadurch erheblich Geld.

Die Lösung: Sortieren Sie Ihr Altgold vor dem Versand nach Punzierung (333er, 585er, 750er) und kennzeichnen Sie die getrennten Beutel.

Fehler 4: Edelsteine ignorieren

Das Problem: Altgold mit wertvollen Edelsteinen zum reinen Materialpreis zu verkaufen, verschenkt oft mehrere hundert Euro.

Die Lösung: Lassen Sie wertvolle Steine vor dem Verkauf entfernen und separat bewerten. Diamanten, Saphire oder Rubine können deutlich mehr wert sein als das Gold selbst.

Fehler 5: Unter Zeitdruck verkaufen

Das Problem: Zeitdruck führt zu übereilten Entscheidungen und schlechten Preisen. Verkaufstaktiken wie “Nur heute gültig” sollen Vergleiche verhindern.

Die Lösung: Lassen Sie sich nicht drängen. Seriöse Ankäufer geben Ihnen Zeit. Nutzen Sie das 14-tägige Widerrufsrecht beim Online-Verkauf.

Fehler 6: Altgold unversichert versenden

Das Problem: Unversichertes Gold ist bei Verlust unwiederbringlich weg. Sie tragen das volle Risiko.

Die Lösung: Nutzen Sie ausschließlich kostenlose, versicherte Versandtaschen seriöser Ankäufer. Versenden Sie Gold niemals als normalen Brief.

Altgold-Ankauf-Betrug erkennen und vermeiden

Leider gibt es auch im Altgold-Geschäft schwarze Schafe. Mit diesen Tipps schützen Sie sich vor Betrug.

Typische Betrugsmaschen

Mobile Goldankäufer in Hotels

Reisende “Goldhändler” versprechen Höchstpreise, zahlen aber oft nur 60-80 Prozent des Materialwerts. Die künstliche Zeitverknappung (“Nur heute!”) soll Vergleiche verhindern.

Lockangebote mit versteckten Abzügen

“Wir zahlen 110% des Goldwerts!” – Nach der Bewertung werden plötzlich “Bearbeitungsgebühren”, “Schmelzkosten” oder angeblich niedrigere Feingehalte abgezogen.

Falsche Gewichtsangaben

Unseriöse Ankäufer behaupten, weniger Gold erhalten zu haben als Sie verschickt haben. Ohne Dokumentation können Sie das nicht widerlegen.

Manipulation der Feingehalte

Ihr 750er Gold wird als 585er oder 333er bewertet. Ohne professionelle Analyse können Sie das kaum nachprüfen.

So schützen Sie sich vor Betrug

Recherchieren Sie gründlich:

• Googeln Sie ”[Anbietername] Erfahrungen” und ”[Anbietername] Betrug”
• Prüfen Sie Bewertungen auf mehreren unabhängigen Plattformen
• Suchen Sie nach Warnungen von Verbraucherzentralen
• Prüfen Sie das Handelsregister

Dokumentieren Sie alles:

• Fotos aller Stücke mit sichtbaren Punzierungen
• Exakte Gewichtsangaben
• Eigene Wertberechnung
• Bei Versand: Sendungsnummer und Einlieferungsbeleg

Nutzen Sie Ihr Widerrufsrecht: Bei Unstimmigkeiten oder zweifelhaften Bewertungen widerrufen Sie innerhalb von 14 Tagen und fordern Sie kostenlose Rücksendung.

Meiden Sie diese Anbieter:

• Mobile Goldankäufer in Hotels oder auf Parkplätzen
• Anbieter ohne vollständiges Impressum
• Angebote mit unrealistischen Versprechen
• Anbieter ohne Widerrufsrecht

Bei Verdacht auf Betrug:

• Widerrufen Sie sofort
• Dokumentieren Sie alle Vorgänge
• Kontaktieren Sie die Verbraucherzentrale
• Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei

Steuern beim Altgold-Verkauf: Was Sie wissen müssen

Beim Verkauf von Altgold können steuerliche Aspekte relevant werden – in den meisten Fällen sind private Verkäufe jedoch steuerfrei.

Wann ist der Altgold-Verkauf steuerfrei?

Nach Ablauf der Spekulationsfrist:

Altgold, das Sie länger als ein Jahr besitzen, können Sie steuerfrei verkaufen. Da Schmuck meist jahrelang getragen wird, ist diese Frist praktisch immer erfüllt.

Beispiel: Sie verkaufen Ihren 15 Jahre alten Ehering oder geerbten Schmuck – der Erlös ist komplett steuerfrei.

Wann können Steuern anfallen?

Innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist:

Verkaufen Sie Gold, das Sie vor weniger als einem Jahr gekauft haben, kann der Gewinn steuerpflichtig sein – allerdings nur, wenn der Gewinn über der Freigrenze von 600 Euro liegt.

Beispiel: Sie kaufen im Januar Goldschmuck für 2.000 Euro und verkaufen ihn im Juni für 2.400 Euro. Der Gewinn von 400 Euro liegt unter 600 Euro und ist steuerfrei.

Wichtig: Überschreitet der Gewinn 600 Euro, ist der komplette Betrag (nicht nur der übersteigende Teil) steuerpflichtig.

Nachweise aufbewahren

Bewahren Sie folgende Unterlagen mindestens drei Jahre auf:

• Kaufbelege des ursprünglichen Goldkaufs (falls vorhanden)
• Bewertungsberichte der Ankäufer
• Verkaufsverträge und Überweisungsbelege
• Erbschaftsnachweise bei geerbtem Schmuck

Bei geerbtem oder geschenktem Altgold beginnt die Jahresfrist mit dem Zeitpunkt der Erbschaft oder Schenkung – auch hier ist die Frist meist längst abgelaufen.

Fazit: In der Praxis sind private Altgold-Verkäufe fast immer steuerfrei, da die einjährige Besitzfrist erfüllt ist.

Altgold-Verkauf: Timing und Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis schwankt täglich. Können Sie durch kluges Timing mehr erzielen?

Realistische Erwartungen an Goldpreis-Timing

Fakt ist: Professionelle Anleger schaffen es selten, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen. Für Privatpersonen, die Altgold verkaufen, ist Market-Timing noch unrealistischer.

Aber: Grundlegende Beobachtung kann sich lohnen. Schwankungen von 5-10 Prozent innerhalb weniger Wochen sind möglich. Bei 50 Gramm Altgold entspricht das 100-200 Euro Unterschied.

Praktische Timing-Tipps

Beobachten Sie den Goldpreis 2-4 Wochen: Nutzen Sie Finanzportale und Charts. Identifizieren Sie, ob der Preis aktuell im oberen, mittleren oder unteren Bereich der letzten Wochen liegt.

Verkaufen Sie bei gutem Preisniveau: Liegt der aktuelle Goldpreis im oberen Bereich der letzten Wochen, ist das ein guter Verkaufszeitpunkt.

Vermeiden Sie Verkäufe nach starken Einbrüchen: Fällt der Goldpreis plötzlich um 5 Prozent oder mehr, kann kurzes Abwarten (1-2 Wochen) sinnvoll sein, da sich der Preis oft teilweise erholt.

Setzen Sie Preisalarme: Viele Portale bieten kostenlose Preisalarme. Legen Sie einen Zielpreis fest und lassen Sie sich benachrichtigen.

Warten Sie nicht monatelang: Das ist Spekulation und kann auch schiefgehen. Wenn Sie einen zufriedenstellenden Preis erzielen können, verkaufen Sie.

Wichtiger als Timing: Die Wahl eines seriösen Ankäufers und gründlicher Preisvergleich bringen Ihnen mehr als perfektes Timing. Ein guter Anbieter zahlt 96 Prozent, ein schlechter nur 85 Prozent – das macht bei 50g Altgold mehr Unterschied als mehrwöchiges Warten auf bessere Kurse.

Checkliste: Altgold erfolgreich verkaufen

Nutzen Sie diese kompakte Checkliste für Ihren Altgold-Verkauf:

Vorbereitung

• Altgold sammeln und nach Punzierung sortieren (333, 585, 750)
• Jedes Stück oder jede Gruppe fotografieren (inkl. Punzierungen)
• Altgold mit Feinwaage wiegen und notieren
• Materialwert selbst berechnen (Gewicht × Feingehalt × Goldpreis)
• Wertvolle Edelsteine identifizieren und ggf. entfernen lassen
• Emotionale Bindung prüfen – wirklich verkaufen?

Anbieter-Recherche

• Mindestens 3 Angebote einholen (2-3 online, 1-2 lokal)
• Seriosität prüfen (Impressum, Bewertungen, Zertifizierungen)
• Ankaufsquoten vergleichen (mindestens 95%)
• Versteckte Gebühren identifizieren
• Widerrufsrecht und Versandversicherung prüfen

Versand und Bewertung

• Kostenlose, versicherte Versandtasche nutzen (mindestens 1.500 Euro)
• Altgold nie unversichert versenden
• Paket persönlich bei Post oder Paketshop abgeben
• Sendungsnummer notieren und Sendung verfolgen
• Eingangsbestätigung des Ankäufers abwarten

Angebotsprüfung

• Bewertungsbericht detailliert prüfen
• Gewicht und Feingehalte mit Dokumentation vergleichen
• Ankaufsquote kontrollieren (95-98% fair)
• Bei Unstimmigkeiten nachfragen
• Widerrufsrecht nutzen, wenn besseres Angebot vorliegt

Nach dem Verkauf

• Alle Belege aufbewahren (mindestens 3 Jahre)
• Zahlungseingang prüfen
• Dokumente digital sichern (Cloud, E-Mail)

Fazit: Altgold profitabel und sicher verkaufen

Altgold zu verkaufen lohnt sich – vorausgesetzt, Sie gehen systematisch vor. Mit fundiertem Wissen über Bewertung, seriöse Ankäufer und Verkaufsprozess erzielen Sie den bestmöglichen Preis und schützen sich vor unseriösen Praktiken.

Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:

1. Altgold ist wertvoll – unabhängig vom Zustand zählt nur der Goldgehalt
2. Selbst berechnen – Gewicht × Feingehalt × Goldpreis gibt Ihnen Transparenz
3. Mehrere Angebote – Preisunterschiede von 10-20% sind üblich, Vergleich spart Geld
4. Seriöse Anbieter wählen – Impressum, Bewertungen, Widerrufsrecht prüfen
5. Dokumentieren – Fotos und Gewicht schützen vor Unstimmigkeiten
6. Nach Legierung trennen – Verhindert unfaire Pauschalpreise
7. Versichert versenden – Nur kostenlose, versicherte Versandtaschen nutzen
8. Realistische Ankaufsquoten – 95-98% sind fair, unter 90% unseriös
9. Widerrufsrecht nutzen – 14 Tage Bedenkzeit für bessere Entscheidungen
10. Meist steuerfrei – Nach einem Jahr Besitzzeit keine Steuern

Typischer Erlös bei ordnungsgemäßem Verkauf: 200-500 Euro mehr als bei unvorbereitetem Verkauf

Mit diesem umfassenden Ratgeber sind Sie bestens gerüstet für den erfolgreichen Altgold-Verkauf. Nehmen Sie sich Zeit für Vorbereitung und Vergleich – jeder investierte Minute bringt Ihnen bares Geld. Starten Sie jetzt: Sammeln Sie Ihr Altgold, dokumentieren Sie es, berechnen Sie den Wert und holen Sie mindestens drei Angebote ein. So verkaufen Sie Ihr Altgold sicher, transparent und zum bestmöglichen Preis.